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Azimut

Lesezeit: 3 Minuten

Der Azimut ist einer der wichtigsten Fachbe­griffe in der Solar­tech­no­logie. Beim Anlagenbau und in der Direkt­ver­mark­tung von Strom ist die Bestim­mung des Azimuts wichtig, damit der Anlagen­be­treiber den besten Mehrwert aus seiner PV-Anlage erzielen kann. Was genau der Azimut ist, woher der Begriff kommt und wie man den richtigen Azimut bestimmen kann, wird in diesem Beitrag erläu­tert. Am Ende können Sie sich kosten­frei unsere Azimut Infografik herun­ter­laden.

Was ist Azimut?

Der Begriff Azimut kommt aus dem Arabi­schen „as-sumūt“ (die Wege) und wurde erstmals in der Astro­nomie verwendet. Er gibt einen Horizon­tal­winkel an, welcher waagrecht gemessen wird. Dieser ist nach den Himmels­rich­tungen ausge­richtet und bezeichnet den Winkel zwischen der Vertikal- und Meridi­an­ebene eines Himmelskörpers.

Es gibt zwei Möglich­keiten, einen Azimut anzugeben. Wird ein Azimut­winkel in der Astro­nomie gemessen, so beginnt die Zählung im Süden und geht über den Westen. Dieser so genannte Südazimut hat im Süden 0° und im Westen einen Azimut von 90°.

In der Naviga­tion oder Geodäsie hingegen wird der Azimut im Norden begin­nend über den Osten gemessen. Es ergeben sich die Messwerte für einen Nordazimut mit Norden 0° und Osten 90°. Der Nordazimut ist üblicher und wird vermehrt auch in der Astro­nomie angewendet.

Was bedeutet Azimut im Zusam­men­hang mit Photo­vol­taik Anlagen?

Der Azimut wird für Ausrich­tungen von Photo­vol­taik-Anlagen genutzt. Dabei wird beim Virtu­ellen Kraft­werk der Nordazimut verwendet. Die Bestim­mung des optimalen Azimuts ist einer von vielen Faktoren, die die Höhe des Ertrags mitbe­stimmen. Je südli­cher die PV-Anlage ausge­richtet ist, desto höher der Stromertrag. 

Das bedeutet, dass eine profi­table ausge­rich­tete PV-Anlage den Südazimut 180° aufweist. Hat das Dach des Gebäudes, auf der die PV-Anlage angebracht werden soll, eine Abwei­chung von diesem optimalen Wert, so gibt es der Azimut an. Eine Abwei­chung mit einem Plus-Wert mit z.B. 225° bedeutet, dass die Anlage nach Westen ausge­richtet ist, hier nach Südwesten. Ein Azimut von 135° zeigt an, dass die Solar­an­lage nach Südost ausge­richtet wurde.

Wie wird der Azimut­winkel bei Photo­vol­taik Anlagen bestimmt?

Mit diesen beiden Methoden kann man die Ausrich­tung der eigenen PV-Anlage ganz leicht bestimmen:

Azimut­winkel bestimmen mit einem Lageplan vom Gebäude und Geodreieck

Falls kein Lageplan vorhanden ist, kann dieser beim Vermes­sungsamt der jewei­ligen Gemeinde angefor­dert werden. Eine detail­lierte Landkarte genügt auch. Norma­ler­weise sind Vermes­sungs­pläne und Landkarten nach Norden ausge­richtet. Das Geodreieck wird im Süden bei 180° angesetzt und die Abwei­chung der Dachaus­rich­tung auf der Skala abgelesen. Liegt der Azimut bei 0°, so hat die PV-Anlage eine nördliche Ausrich­tung, eine östliche Ausrich­tung liegt bei 90° vor und eine westliche bei 270°.

Azimut­winkel bestimmen mit Google Earth

Dafür wird das Programm herun­ter­ge­laden und die Adresse vom Gebäude einge­geben. Mit der D2-Ansicht wird mit dem Kompass, der sich rechts oben befindet, das eigene Dach so lange gedreht, bis dieser parallel zur unteren Kante des Fensters steht. Im Menüpunkt Hinzu­fügen’, ‘Ansicht’, ‘Richtung’ wird der Azimut nun angezeigt.

Eine genaue Berech­nung des Azimuts wird vom Anlagen­bauer vorgenommen.

Je nach Gebäude und Dachge­ge­ben­heiten, kann nicht jede Solar­an­lage einen Azimut von 180° haben. Wenn die PV-Anlage nicht optimal ausge­richtet werden kann und der Azimut eine Abwei­chung von ca. 45° in belie­bige Richtung aufweist, hat der Anlagen­be­treiber nur eine Ertrags­min­de­rung von 5%. Sogar ein Azimut von 70° oder 290° bedeutet nicht unbedingt, dass die Anlage keinen Ertrag mehr einbringt. Denn nicht nur der Azimut allein bestimmt den Strom­ertrag. Der Neigungs­winkel, der optima­ler­weise bei 30° liegen sollte, spielt ebenso eine große Rolle. Nur wenn beide Winkel stimmen, ist die ertrags­reichste Ausrich­tung der PV-Anlage gegeben.

Was ist der Unter­schied zwischen Nordazimut und Südazimut?

In der Photo­vol­taik wird der Azimut-Winkel als Maß für die Ausrich­tung der Anlage genutzt. Hierbei gibt es zwei unter­schied­liche Systeme, die 0° als Referenz für die Ausrich­tung nutzen. Im Nordazi­mut­system ist der Nordazimut bei 0°, der Azimut geht hier im Uhrzei­ger­sinn von Norden aus. Im Südazi­mut­system werden die Winkel im Uhrzei­ger­sinn von Süden aus gemessen, begin­nend bei 0° im Südazimut. Die Systeme unter­scheiden sich ledig­lich darin, von welcher Himmels­rich­tung aus die Azimut-Winkel­mes­sung beginnt, folglich unter­scheiden sie sich auch in den Vorzei­chen der anderen durch den Azimut bezeich­neten Himmels­rich­tungen, wie bereits oben beschrieben.

Um Verwir­rung und unnötige Kompli­ka­tionen zu vermeiden, verwenden wir in unserem Direkt­ver­mark­tungs­portal ledig­lich die Himmels­rich­tungen als solche. Wenn Sie also die Ausrich­tung Ihrer Anlage angeben, geben Sie die Himmels­rich­tung Ihrer Anlage an und nicht den Azimut. Somit wird nicht mehr länger zwischen beiden Azimut-Logiken unterschieden.

Azimut Infografik kosten­frei herunterladen

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