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Batteriespeicher: Alles was Sie wissen müssen

Lesezeit: 4 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Quick Facts Batteriespeicher & Flexibilitätsvermarktung

Funktion

Batteriespeicher ermöglichen die Speicherung von Strom, der in ertragsreichen Stunden erzeugt wurde, sowie das Abrufen dieses Stroms in ertragsärmeren Stunden. Damit wird Flexibilität geboten.

Essentiell für die Energiewende

Sie sind essentiell für die Energiewende, da Erneuerbare Energien (EE) in vielen Fällen stark witterungsabhängig sind und somit Speicherkapazitäten benötigt werden.

Profitabilität

Die Vermarktung von Großbatteriespeichern bietet eine hohe Profitabilität, wenn Strom zu niedrigen Preisen eingespeichert wird und bei einem höheren Marktpreis wieder verkauft wird.

Was sind Batteriespeicher?

Batteriespeicher sind Akkumulatoren, die es ermöglichen Strom, der in ertragsreichen Stunden erzeugt wurde, zwischenzuspeichern und in ertragsarmen Stunden wieder abzurufen. Durch eine Zunahme von Erneuerbaren Energien, deren Produktion in vielen Fällen von den Witterungsverhältnissen abhängig ist, wird sich der Bedarf an Speichermöglichkeiten massiv erhöhen. Batteriespeicher erhöhen die Flexibilität Erneuerbarer Energien enorm. Sie bieten aber auch die Möglichkeit, den Strom flexibel ins Stromnetz einzuspeisen, um auf diese Weise ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen.
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Welche Eigenschaften und Formen von Batteriespeichern gibt es?

Technologie: Lithium-Ionen Batteriespeicher

Betrachtet man die technische Seite von Batteriespeichern, dominieren mittlerweile Lithium-Ionen-Akkus in verschiedensten Formen den Markt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass in der gesamten Batterie, also in der Anode, Kathode und Elektrolyt Lithium-Ionen enthalten sind. Besonders vorteilhaft an dieser Form von Stromspeichern sind der hohe Wirkungsgrad, die hohe Energiedichte und die vergleichsweise lange Lebensdauer. Deshalb hat sich diese Form der Batterie weitestgehend durchgesetzt. Sie findet in verschiedenen Bereichen Anwendung. Beispiele sind unter anderem Elektroautos aber auch in Form von Industriespeichern. Es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen. Aufgrund der höheren Produktionsmenge sinken auch die Preise für die Herstellung und die technische Weiterentwicklung. Neben dieser Batterie gibt es auch viele andere Formen, wie zum Beispiel Natrium-Schwefel-Batterien oder Salzwasserbatterien.

Einteilung nach Größe

Je nach Größe lassen sich Batteriespeicher in drei Kategorien einteilen. Für eine solche Definition gibt es noch keine brancheneinheitliche rechtliche Grundlage. In der Regel spricht man von einem Großspeicher ab einer Größe von etwa einem Megawatt bzw. einer Megawattstunde. Die untergeordneten Größen sind Heimspeicher und Industriespeicher. Batteriespeicher als Hausspeicher dienen hauptsächlich dazu, den eigens produzierten Strom zwischenzuspeichern und die Autarkie der Anlage zu erhöhen. Strom, der sonst ins Stromnetz eingespeichert werden würde, wird gespeichert und ist in ertragsärmeren Stunden für den eigenen Haushalt abrufbar.Für die Flexibilitätsvermarktung sind insbesondere Großspeicher relevant. Diese sind auch Gegenstand von diesem Blogbeitrag.

Einteilung von Großbatteriespeichern nach Assetklassen

Für die Differenzierung von Großbatteriespeichern sind die Assetklassen entscheidend. Bei den Assetklassen unterscheidet man zwischen Stand-alone-Speichern, Batteriespeicher in Kombination mit einer förderfreien onsite EE-Anlage und Anlagenkombinationen im Rahmen einer Innovationsausschreibung. Bei Letzteren liegt eine Förderung durch das EEG vor. Diese Batterien eignen sich für einen Einsatz auf dem Day-Ahead bzw. Intra-Day-Markt sowie für die Bereitstellung von positiver Sekundärregelenergie.Stand-alone-Speicher stehen ohne Erzeugungsanlage und haben keine Förderung. Sie lassen sich auf auf dem Regelenergiemarkt, sowie auf den beiden Spotmärkten einsetzen. Förderfreie Anlagenkombinationen werden ebenso auf dem Regelenergiemarkt, auf dem Day-Ahead & Intra-Day Markt eingesetzt,bieten jedoch zusätzlich oft noch Synergien mit der onsite EE-Anlage wie beispielsweise einem Solarpark. Das bedeutet z.B. bei einem gemeinsamen Netzanschluss kann dieser oft kleiner dimensioniert werden oder es lässt sich zusätzlich der Eigenverbrauch der Wechselrichter & Transformatoren des Solarparks decken.Die einzelnen Märkte werden im Folgenden nochmals genauer erklärt.

Wie werden Batteriespeicher vermarktet?

Mit dem Strom von Batteriespeichern wird auf verschiedenen Märkten gehandelt, die im Folgenden erklärt werden.Auf dem Regelenergiemarkt kaufen Übertragungsnetzbetreiber ihren Bedarf an Primärregelleistung und Sekundärregelleistung sowie ihre Minutenreserve ein. Mit dieser Strombeschaffung können die Übertragungsnetzbetreiber Lastschwankungen am Netz ausgleichen. Die Regelleistung kann sowohl von Anlagenbetreibern als auch von Stromverbrauchern angeboten werden. Batteriespeicher sind prädestiniert für die Primärregelleistung, da sie in der Lage sind, schnell und kurzfristig frequenzbasiert Strom zur Verfügung zu stellen. Die Primärregelleistung ist der ursprüngliche Markt für Batteriespeicher, welche aktuell auch den Großteil der von den Übertragungsnetzbetreibern abgerufenen Leistung ausmachen. Durch den hohen Zubau an Batteriespeichern ist langfristig allerdings auf diesem Markt mit einer Sättigung zu rechnen.Auf dem Spotmarkt unterscheidet man zwischen dem Day-Ahead und dem Intra-Day-Markt. Der Day-Ahead Markt bezieht sich immer auf den Folgetag. Er ermöglicht den Marktteilnehmern Strom für die Lieferung am nächsten Tag zu kaufen und zu verkaufen. Bei dieser Form des Handels von Stundenprodukten wird der Strom über eine Auktion verkauft, bei der man bis 12 Uhr mittags die ein Gebot abgibt. Mit dem Day-Ahead Handel wird der Strom-Markt etwas berechenbarer und flexibler gemacht. Für Stromversorger wird dadurch das Risiko für Preisschwankungen verhindert und Nachfragespitzen können gedeckt werden. Der Day-Ahead-Markt bietet eher moderate Arbitrage-Möglichkeiten für Batteriespeicher.Deutlich höhere Arbitrage-Möglichkeiten bietet hingegen der Intraday-Markt. Hier wird Strom für den gleichen Tag gekauft und verkauft. Dieser Markt ist sehr volatil und bietet dadurch herausragende Arbitrage-Möglichkeiten. Gerade dadurch, dass der Strom auf diesem Markt alle 15 Minuten gehandelt wird, liegen zwischen den Strompreisen hohe Differenzen vor, oft auch innerhalb ein und derselben Stunde. Im Energiesektor ist eine gängige Methode das sogenannte „Scalping“. Dabei wird Strom zu niedrigen Preisen eingekauft und später am Tag verkauft, wenn die Preise wieder gestiegen sind. Aus diesem Grund ist dieser Markt insbesondere für Batteriespeicher besonders lukrativ.Für die Vermarktung von Batterien bietet sich ein Multi-Market-Ansatz an. So kann man die Flexibilität immer genau dort verkaufen, wo gerade ihr Wert am höchsten ist. Die Tendenz geht dabei weg von der Primärregelleistung und zunehmend hin zu den kurzfristigen Spotmärkten. Zukünftig werden Batteriespeicher auf allen Märkten vermarktet werden.

Welche Vorteile bieten Batteriespeicher?

Batteriegroßspeicher bieten vielseitige Vorteile.  

Zukunft von Batteriespeichern

Der Markt von Batteriespeichern ist aktuell noch deutlich weniger entwickelt als z.B. für Erneuerbare Energien. Die Nachfrage nach Flexibilität und der Wert von Flexibilität wird künftig jedoch weiter zunehmen. Das sagen auch Prognosen wie zum Beispiel das Szenario „Nachhaltige Entwicklung“ der Internationalen Energieagentur aus. Dieses besagt, dass bis 2040 weltweit 10.000 Gigawattstunden als Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen müssen damit die Energiewende gelingen kann. Das ist ungefähr das 50-fache der bisher vorhandenen Kapazität und zeigt damit den enormen Bedarf auf. Aus diesem Grund lohnt es sich jetzt in diesen Markt zu investieren, der künftig ein entscheidender Treiber der Energiewende sein wird und eine positive Renditeerwartung aufweist.

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