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Photo­vol­taik instal­lieren: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Lesezeit: 6 Minuten

Rund 1,7 Millionen Photo­vol­ta­ik­an­lagen gibt es derzeit in Deutsch­land. Damit diese so viel umwelt­freund­li­chen Strom wie möglich produ­zieren können, muss bei der Instal­la­tion alles richtig laufen. Haben Sie sich auch für eine Photo­vol­ta­ik­an­lage entschieden und fragen sich, wie es nun weiter geht? Wir erklären Ihnen, welche Kosten bei der Instal­la­tion Ihrer PV-Anlage entstehen, welche Schritte Sie durch­laufen müssen und was es zu beachten gibt.

In unserem Beiträgen verwenden wir das generi­sche Masku­linum aus Gründen der besseren Lesbar­keit. Sämtliche Perso­nen­be­zeich­nungen gelten gleicher­maßen für alle Geschlechteridentitäten. 

Welche Schritte sind für die PV-Instal­la­tion erforderlich?

Nach der Planung Ihrer Photo­vol­ta­ik­an­lage und den zugehö­rigen Meilen­steinen wie der Abschät­zung Ihrer Dachfläche oder der Einho­lung einer Bauge­neh­mi­gung folgt die Montage und Instal­la­tion der Anlage.

Vor der Montage

Zunächst gilt es, einen Photo­vol­taik Projek­tierer zu finden, der das gesamte Projekt steuert, die Montage und Instal­la­tion der Anlage plant und durch­führt. Zur Planung gehört auch das Finden von profes­sio­nellen Partnern für die korrekte Instal­la­tion der Anlage. Die meisten PV-Anlagen werden auf Dächern instal­liert, sodass oft ein Dachde­cker, Zimmer­mann oder Statiker heran­ge­zogen werden muss. Immer hingegen benötigt es das Fachwissen eines Elektro­in­stal­la­teurs, denn die profes­sio­nelle elektri­sche Instal­la­tion der Anlage ist nicht nur ausschlag­ge­bend für die erfolg­reiche Strom­pro­duk­tion, sondern auch für die Vermei­dung von teuren Fehlern.

Wenn die Solar­an­lage den überschüs­sigen Strom in das öffent­liche Strom­netz einspeist, wie es bei den meisten Anlagen der Fall ist, muss der Netzbe­treiber kontak­tiert werden, denn im Strom­netz muss jeder­zeit Trans­pa­renz bezüg­lich der einge­speisten und verbrauchten Strom­menge herrschen. Daher muss bei jeder Anlage über 7kWp ein Smart Meter einge­setzt werden, sodass die ein- und ausge­henden Strom­mengen jeder­zeit an den Netzbe­treiber übermit­telt werden. Der Netzbe­treiber segnet die Daten zur geplanten Anlage ab oder infor­miert über ggf. notwen­dige Änderungen.

Sind die ersten beiden Schritte erledigt geht es an die Vorbe­rei­tung der Montage: Um die höchst­mög­liche Strom­erzeu­gung der Anlage zu errei­chen, müssen alle Arten von Abschat­tungen entfernt werden, also alles, was einen Schatten auf die Anlage werfen kann (z.B. Bäume und Sträu­cher). Schatten, von umlie­genden Häusern, Kaminen oder Strom­masten, werden im Voraus mit eingeplant.

Montage

Für die Unter­kon­struk­tion werden Dachhaken (Winkel aus Metall) unter den Dachzie­geln verschraubt. Hierfür müssen die Dachziegel kurzzeitig entfernt und ggf. auch in kleinen Teilen abgeschnitten werden.

In diese Haken wird das Monta­ge­system einge­baut, in das wiederum danach die einzelnen Photo­vol­taik-Module einge­setzt und befes­tigt werden.

Danach werden die einzelnen Solar­mo­dule mittels eines Steck­sys­tems oder elektri­scher Verdrah­tung in Reihen­schal­tung mitein­ander verbunden.

Instal­la­tion

Anschlie­ßend wird die Verka­be­lung in das Hausin­nere weiter­ge­führt und die techni­sche Instal­la­tion der Solar­an­lage wird vorge­nommen. Im Inneren des Hauses, meist einem Keller­raum, in dem konstante gemäßigte Tempe­ratur herrscht, wird die Anlage an weitere Geräte wie den Wechsel­richter, das Energie­ma­nage­ment­system und/oder einen Batte­rie­spei­cher angeschlossen, je nachdem ob die Anlage in das öffent­liche Strom­netz einspeist oder nicht. Mehr zum Aufbau und der Funkti­ons­weise von Solar­an­lagen lesen Sie hier. Für die elektri­sche Instal­la­tion benötigen Sie die Hilfe eines Elektro­in­stal­la­teurs - der instal­liert auch gleich einen Überspannungsschutz.

Zuletzt prüft der Fachkun­dige bei der Inbetrieb­nahme die techni­schen Daten der Solar­an­lage und hält diese schrift­lich im Inbetrieb­nah­me­pro­to­koll fest.

Nach der Installation

Die Solar­an­lage produ­ziert nun Strom – und speist den überschüs­sigen Strom auch ins öffent­liche Netz ein. Um die Einspei­se­ver­gü­tung inklu­sive Prämien zu erhalten, müssen Sie die Anlage anmelden im Markt­stamm­da­ten­re­gister der Bundes­netz­agentur. Alle Details, Fristen und die Anlei­tung zur Anmel­dung finden Sie hier. Das geht ganz einfach online.

Wenn Sie für den erzeugten Strom Ihrer Anlage aller­dings Mehrerlöse im Vergleich zur gesetz­li­chen Einspei­se­ver­gü­tung generieren möchten, rät Ihr Projek­tierer oder Solar­teur dazu, den Strom ihrer Anlage direkt­ver­markten zu lassen (für Anlagen ab 100kWp ist die Direkt­ver­mark­tung verpflich­tend). Doch auch für kleinere Anlagen lohnt sich die Direkt­ver­mark­tung: Sei es für die schnel­lere Amorti­sie­rung der Anschaf­fungs­kosten oder Erlöse, die im Ertrag und zeitlich über die EEG-Förde­rung hinaus­gehen. Rechnen Sie mit unserem Erlös­rechner ganz einfach Ihren Mehrerlös aus und lesen Sie hier, welche Fristen Sie für die Direkt­ver­mark­tung einhalten müssen.

Obwohl die Anlagen im Regel­fall recht wartungs- und repara­turarm sind, ist die regel­mä­ßige Wartung der PV-Anlage wichtig, beson­ders die der zugehö­rigen Elektronik. So können auch poten­ti­elle Fehler­quellen elimi­niert werden – ein Vergleich der Leistungs­werte mit denen direkt nach der Inbetrieb­nahme kann hierüber Aufschluss geben.

Photo­vol­ta­ik­an­lage selbst instal­lieren oder nicht?

Gesetz­lich ist es nicht vorge­schrieben, jemanden mit der Instal­la­tion der PV-Anlage zu beauf­tragen. Die PV-Module können Sie selbst montieren, aller­dings muss die gesamte Anlage von einem Elektro­in­stal­la­teur angeschlossen werden. Im gesamten Monta­ge­pro­zess gibt es einiges zu beachten, vor allem die Brand­schutz­si­cher­heit. Bei Photo­vol­ta­ik­an­lagen fließen erheb­liche Gleich­ströme, die weit über die haushalts­üb­li­chen 220 Volt-Leitungen hinaus­gehen. Somit steigt die Brand­ge­fahr durch Licht­bögen, wenn die Verka­be­lung unsach­gemäß oder schlecht isoliert instal­liert wird - nicht zuletzt verlaufen die Leitungen durch das Haus. Fehler bei der Montage oder Instal­la­tion können schwer­wie­gende Konse­quenzen haben, bei einer unsach­ge­mäßen Instal­la­tion erlischt beispiels­weise die Garantie auf die PV-Module oder der Versi­che­rungs­schutz Ihrer Anlage im Schadens­fall. Wir raten Ihnen darum von der eigen­hän­digen Montage Ihrer Photo­vol­ta­ik­an­lage ab und empfehlen zum Schutz Ihrer persön­li­chen und finan­zi­ellen Sicher­heit, Ihre Anlage profes­sio­nell instal­lieren zu lassen. 

Poster: Aufbau & Funkti­ons­weise einer Solarzelle

Poster: Aufbau einer Solaranlage

Welche Experten benötigt man für die Instal­la­tion einer Photovoltaikanlage?

Für die Planung und die Montage der PV-Anlage benötigt es die Erfah­rung und Exper­tise von Fachbe­trieben: Projek­tierer und Solar­teure (Solar-Instal­la­teure) sind hier die besten Wegbe­gleiter, die Ihre Anlage von der Konzep­tion bis zur Fertig­stel­lung betreuen. Je nach Zustand Ihres Daches, oder bei einem Neubau, empfiehlt es sich, Statiker, Dachde­cker oder Zimmer­männer heran­zu­ziehen. Das können Sie entweder selbst übernehmen oder Ihren Projek­tierer damit beauf­tragen. Für die Instal­la­tion und den Netzan­schluss ist ein Elektro­in­stal­la­teur notwendig und für die Vermark­tung Ihres Stroms empfiehlt es sich, einen Direkt­ver­markter zu beauftragen. 

Was muss bei der Photo­vol­taik Instal­la­tion berück­sich­tigt werden?

Um die optimale Funktion der Solar­an­lage sicher­zu­stellen, muss die richtige Monta­geart gewählt werden: Die Anlage muss im richtigen Winkel und der richtigen Ausrich­tung auf der gegebenen Dachfläche montiert werden. Eine ertrag­reiche Ausrich­tung (Süden, Westen, Süd-West) ist ebenso wichtig wie der Winkel der Anlage (Azimut). Auch müssen Abschat­tungen wie Bäume und Sträu­cher entfernt werden und die Anlage im Voraus so geplant werden, dass umste­hende Gebäude o.Ä. keinen Schatten auf die Anlage werfen und somit den Strom­ertrag mindern.

Zusätz­lich muss gewähr­leistet werden, dass die Anlage der Schnee- und Windlast stand­hält, also dass sie sicher befes­tigt wurde und für die Witte­rungs­ver­hält­nisse der Umgebung gesichert ist.

Nicht zuletzt müssen Sie sich um die geeig­nete Versi­che­rung für Ihre Anlage kümmern - nur, weil sie auf Ihrem Hausdach montiert ist, bedeutet das in der Regel nicht, dass sie automa­tisch mitver­si­chert ist. Eine Photo­vol­ta­ik­an­lagen-Versi­che­rung bzw. Haftpflicht­ver­si­che­rung ist also ein Muss. Alles zur richtigen Versi­che­rung Ihrer Anlage erfahren Sie in unserem Blogbei­trag zum Thema Photo­vol­ta­ik­ver­si­che­rung.

Wie lange dauert die Instal­la­tion einer PV-Anlage?

Die Montage- und Instal­la­ti­ons­zeit hängt mit der Größe der Anlage zusammen. Eine Anlagen­größe von 10kWp zu verbauen dauert in der Regel zwischen einem und drei Werktagen. Auch die Gegeben­heiten vor Ort, d.h. die Dachart, Beschaf­fen­heit des Daches sowie die Zugäng­lich­keit der Baustelle spielen eine Rolle. 

Welche Kosten entstehen beim Instal­lieren einer PV-Anlage?

Die Kosten für die Instal­la­tion der Anlage ergeben sich aus den Kosten für die Bestand­teile der Anlage (Module, Schienen, Kabel, Wechsel­richter, etc.) sowie den fachkun­digen Einbau von Solar­teur, Projek­tierer, Elektro­in­stal­la­teur und poten­ti­ellen anderen Dienst­leis­tern sowie der Anmel­dung beim Netzbe­treiber. Eine Standar­di­sie­rung der Preise ist generell nicht vorhanden, da die Instal­la­tion indivi­duell auf die Gegeben­heiten angepasst wird. Unter anderem können die Zugäng­lich­keit des Daches oder Geländes, die benötigte Siche­rung oder Gerüste ebenso Kosten­fak­toren sein, wie die Beschaf­fen­heit des Daches.

Eine Photo­vol­ta­ik­an­lage im privaten Umfeld liegt bei rund 1.400,00 Euro pro Kilowatt-Peak – die Kosten für den Einbau sind in dieser Kalku­la­tion bereits beinhaltet. Die Anschaf­fung und Instal­la­tion einer mittel­großen Anlage mit 10 kWp kostet somit zwischen 10.000 und 11.000 Euro. Die Preise für einen Batterie-Strom­spei­cher variieren zusätz­lich zwischen 7.000 und 12.000 Euro.

Welche Monta­ge­formen gibt es für die Instal­la­tion einer Photovoltaikanlage?

Schräg­dach-Montage

Auf Schräg­dä­chern kann man Solar­an­lagen entweder dachpar­allel oder anstelle der Dachziegel (Indach) montieren. Durch die bereits gegebene Schräge des Daches kann die Anlage ohne weitere Neigung und Ständer montiert werden.Bei der Indach-Montage werden die Solar­mo­dule anstelle von Dachzie­geln angebracht, was sich beson­ders für Hausneu­bauten eignet und anbietet.Verbrei­teter ist die dachpar­al­lele Montage der Solar­an­lage. Bei dieser Monta­geart bleiben die Dachziegel an Ort und Stelle, werden zur Verschrau­bung des Monta­ge­sys­tems heraus­ge­nommen und wieder einge­setzt, zurecht­ge­sägt oder durch Alter­na­tiven ersetzt.Im Anschluss werden bei beiden Monta­ge­arten die Schienen des Monta­ge­sys­tems auf die Haken gesetzt. Die einzelnen Solar­mo­dule werden mit sogenannten Modul­klemmen an den Schienen befestigt. 

Flach­dach-Montage

Für die Montage von Solar­an­lagen auf Flach­dä­chern werden Ständer einge­setzt, mit deren Hilfe die Module in die ertrag­reichste Neigung und Ausrich­tung positio­niert werden. Welche Art von Stände­rung einge­setzt wird, hängt von der Beschaf­fen­heit des Daches ab.Bei einem Flach­dach aus Metall werden die Ständer am Dach festge­schraubt und doppelt abgedichtet, sodass kein Wasser in die Oberfläche des Daches gelangen kann.Ist keine Verschrau­bung der Ständer auf dem Dach möglich, da es beispiels­weise mit einer Schot­ter­schicht bedeckt ist, werden die Ständer mit Gewichten befes­tigt und somit vor starken Witte­rungs­ver­hält­nissen geschützt. Bei der Indach-Montage werden die Solar­mo­dule anstelle von Dachzie­geln angebracht, was sich beson­ders für Hausneu­bauten eignet und anbietet.Verbrei­teter ist die dachpar­al­lele Montage der Solar­an­lage. Bei dieser Monta­geart bleiben die Dachziegel an Ort und Stelle, werden zur Verschrau­bung des Monta­ge­sys­tems heraus­ge­nommen und wieder einge­setzt, zurecht­ge­sägt oder durch Alter­na­tiven ersetzt.Im Anschluss werden bei beiden Monta­ge­arten die Schienen des Monta­ge­sys­tems auf die Haken gesetzt. Die einzelnen Solar­mo­dule werden mit sogenannten Modul­klemmen an den Schienen befestigt. 

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