Rund 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen gibt es derzeit in Deutschland. Damit diese so viel umweltfreundlichen Strom wie möglich produzieren können, muss bei der Installation alles richtig laufen. Haben Sie sich auch für eine Photovoltaikanlage entschieden und fragen sich, wie es nun weiter geht? Wir erklären Ihnen, welche Kosten bei der Installation Ihrer PV-Anlage entstehen, welche Schritte Sie durchlaufen müssen und was es zu beachten gibt.
Welche Schritte sind für die PV-Installation erforderlich?
Nach der Planung Ihrer Photovoltaikanlage und den zugehörigen Meilensteinen wie der Abschätzung Ihrer Dachfläche oder der Einholung einer Baugenehmigung folgt die Montage und Installation der Anlage.
Vor der Montage
Zunächst gilt es, einen Photovoltaik Projektierer zu finden, der das gesamte Projekt steuert, die Montage und Installation der Anlage plant und durchführt. Zur Planung gehört auch das Finden von professionellen Partnern für die korrekte Installation der Anlage. Die meisten PV-Anlagen werden auf Dächern installiert, sodass oft ein Dachdecker, Zimmermann oder Statiker herangezogen werden muss. Immer hingegen benötigt es das Fachwissen eines Elektroinstallateurs, denn die professionelle elektrische Installation der Anlage ist nicht nur ausschlaggebend für die erfolgreiche Stromproduktion, sondern auch für die Vermeidung von teuren Fehlern.
Wenn die Solaranlage den überschüssigen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeist, wie es bei den meisten Anlagen der Fall ist, muss der Netzbetreiber kontaktiert werden, denn im Stromnetz muss jederzeit Transparenz bezüglich der eingespeisten und verbrauchten Strommenge herrschen. Daher muss bei jeder Anlage über 7kWp ein Smart Meter eingesetzt werden, sodass die ein- und ausgehenden Strommengen jederzeit an den Netzbetreiber übermittelt werden. Der Netzbetreiber segnet die Daten zur geplanten Anlage ab oder informiert über ggf. notwendige Änderungen.
Sind die ersten beiden Schritte erledigt geht es an die Vorbereitung der Montage: Um die höchstmögliche Stromerzeugung der Anlage zu erreichen, müssen alle Arten von Abschattungen entfernt werden, also alles, was einen Schatten auf die Anlage werfen kann (z.B. Bäume und Sträucher). Schatten, von umliegenden Häusern, Kaminen oder Strommasten, werden im Voraus mit eingeplant.
Montage
Für die Unterkonstruktion werden Dachhaken (Winkel aus Metall) unter den Dachziegeln verschraubt. Hierfür müssen die Dachziegel kurzzeitig entfernt und ggf. auch in kleinen Teilen abgeschnitten werden.
In diese Haken wird das Montagesystem eingebaut, in das wiederum danach die einzelnen Photovoltaik-Module eingesetzt und befestigt werden.
Danach werden die einzelnen Solarmodule mittels eines Stecksystems oder elektrischer Verdrahtung in Reihenschaltung miteinander verbunden.
Installation
Anschließend wird die Verkabelung in das Hausinnere weitergeführt und die technische Installation der Solaranlage wird vorgenommen. Im Inneren des Hauses, meist einem Kellerraum, in dem konstante gemäßigte Temperatur herrscht, wird die Anlage an weitere Geräte wie den Wechselrichter, das Energiemanagementsystem und/oder einen Batteriespeicher angeschlossen, je nachdem ob die Anlage in das öffentliche Stromnetz einspeist oder nicht. Mehr zum Aufbau und der Funktionsweise von Solaranlagen lesen Sie hier. Für die elektrische Installation benötigen Sie die Hilfe eines Elektroinstallateurs – der installiert auch gleich einen Überspannungsschutz.
Zuletzt prüft der Fachkundige bei der Inbetriebnahme die technischen Daten der Solaranlage und hält diese schriftlich im Inbetriebnahmeprotokoll fest.
Nach der Installation
Die Solaranlage produziert nun Strom – und speist den überschüssigen Strom auch ins öffentliche Netz ein. Um die Einspeisevergütung inklusive Prämien zu erhalten, müssen Sie die Anlage anmelden im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Alle Details, Fristen und die Anleitung zur Anmeldung finden Sie hier. Das geht ganz einfach online.
Wenn Sie für den erzeugten Strom Ihrer Anlage allerdings Mehrerlöse im Vergleich zur gesetzlichen Einspeisevergütung generieren möchten, rät Ihr Projektierer oder Solarteur dazu, den Strom ihrer Anlage direktvermarkten zu lassen (für Anlagen ab 100kWp ist die Direktvermarktung verpflichtend). Doch auch für kleinere Anlagen lohnt sich die Direktvermarktung: Sei es für die schnellere Amortisierung der Anschaffungskosten oder Erlöse, die im Ertrag und zeitlich über die EEG-Förderung hinausgehen. Rechnen Sie auf unsere Website ganz einfach Ihr Ertragspotenzial aus und lesen Sie hier, welche Fristen Sie für die Direktvermarktung einhalten müssen.
Obwohl die Anlagen im Regelfall recht wartungs- und reparaturarm sind, ist die regelmäßige Wartung der PV-Anlage wichtig, besonders die der zugehörigen Elektronik. So können auch potentielle Fehlerquellen eliminiert werden – ein Vergleich der Leistungswerte mit denen direkt nach der Inbetriebnahme kann hierüber Aufschluss geben.
Photovoltaikanlage selbst installieren oder nicht?
Poster: Aufbau & Funktionsweise einer Solarzelle
Poster: Aufbau einer Solaranlage
Welche Experten benötigt man für die Installation einer Photovoltaikanlage?
Was muss bei der Photovoltaik Installation berücksichtigt werden?
Um die optimale Funktion der Solaranlage sicherzustellen, muss die richtige Montageart gewählt werden: Die Anlage muss im richtigen Winkel und der richtigen Ausrichtung auf der gegebenen Dachfläche montiert werden. Eine ertragreiche Ausrichtung (Süden, Westen, Süd-West) ist ebenso wichtig wie der Winkel der Anlage (Azimut). Auch müssen Abschattungen wie Bäume und Sträucher entfernt werden und die Anlage im Voraus so geplant werden, dass umstehende Gebäude o.Ä. keinen Schatten auf die Anlage werfen und somit den Stromertrag mindern.
Zusätzlich muss gewährleistet werden, dass die Anlage der Schnee- und Windlast standhält, also dass sie sicher befestigt wurde und für die Witterungsverhältnisse der Umgebung gesichert ist.
Nicht zuletzt müssen Sie sich um die geeignete Versicherung für Ihre Anlage kümmern – nur, weil sie auf Ihrem Hausdach montiert ist, bedeutet das in der Regel nicht, dass sie automatisch mitversichert ist. Eine Photovoltaikanlagen-Versicherung bzw. Haftpflichtversicherung ist also ein Muss. Alles zur richtigen Versicherung Ihrer Anlage erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema Photovoltaikversicherung.
Wie lange dauert die Installation einer PV-Anlage?
Welche Kosten entstehen beim Installieren einer PV-Anlage?
Die Kosten für die Installation der Anlage ergeben sich aus den Kosten für die Bestandteile der Anlage (Module, Schienen, Kabel, Wechselrichter, etc.) sowie den fachkundigen Einbau von Solarteur, Projektierer, Elektroinstallateur und potentiellen anderen Dienstleistern sowie der Anmeldung beim Netzbetreiber. Eine Standardisierung der Preise ist generell nicht vorhanden, da die Installation individuell auf die Gegebenheiten angepasst wird. Unter anderem können die Zugänglichkeit des Daches oder Geländes, die benötigte Sicherung oder Gerüste ebenso Kostenfaktoren sein, wie die Beschaffenheit des Daches.
Eine Photovoltaikanlage im privaten Umfeld liegt bei rund 1.400,00 Euro pro Kilowatt-Peak – die Kosten für den Einbau sind in dieser Kalkulation bereits beinhaltet. Die Anschaffung und Installation einer mittelgroßen Anlage mit 10 kWp kostet somit zwischen 10.000 und 11.000 Euro. Die Preise für einen Batterie-Stromspeicher variieren zusätzlich zwischen 7.000 und 12.000 Euro.
Welche Montageformen gibt es für die Installation einer Photovoltaikanlage?
Schrägdach-Montage
Flachdach-Montage
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