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Brownout

Lesezeit: 3 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Brownout?

Ein Brownout bezeichnet eine zu geringe Spannung im Stromnetz, sozusagen die Vorstufe eines Stromausfalls. Brownouts entstehen bei einem Ungleichgewicht im Stromnetz.

Der Brownout ist im Prinzip das Gegenteil einer Leistungsspitze im Stromnetz, nämlich Unter- bzw. Geringspannungen im Netz, durch die die Stromversorgung temporär unterbrochen wird. Es handelt sich um lokale Stromausfälle, temporäre Spannungsabfälle im Netz, quasi die Vorstufe eines Blackouts die zur Vermeidung eines tatsächlichen Blackouts eingesetzt wird.

Der Brownout verdankt seinen Namen den Lichtverhältnissen, die während der geringeren Netzspannung anfangs in den Häusern herrscht: Während bei einem Blackout alles elektrische Licht komplett erlischt, sorgt bei einem Brownout die geringere Netzspannung für flackerndes oder gedimmtes Licht, also für bräunlich warmes Licht.

Man unterscheidet zwischen kontrollierten und unkontrollierten Brownouts.

Was ist ein kontrollierter Brownout?

Ein kontrollierter Brownout ist eine absichtliche, gezielte und gesteuerte Spannungsreduktion im Stromnetz. Bei übermäßigem Strombedarf wird durch den gezielten Einsatz eines Brownouts die Netzstabilität gesichert und ein Zusammenbruch des Netzes oder gar ein totaler Stromausfall verhindert. Bei Brownouts wird das Netz nicht gänzlich heruntergefahren, sondern die Spannung wird um 10 bis 25 Prozent heruntergeregelt. Netzbetreiber operieren den Brownout lokal begrenzt, also nur auf einzelne Viertel oder Stadtteile begrenzt, und kündigen den Betroffenen im Idealfall den Ausfall vorher an. Da ein Brownout aber meist die letzte Instanz zur Netzstabilisierung darstellt, werden Betroffene nicht immer im Voraus informiert.

Was ist ein unkontrollierter Brownout?

Unkontrollierte Brownouts sind kurzzeitige Stromausfälle des Hochspannungsnetzes, die weder geplant noch vorhersehbar sind. Der Spannungsabfall wird auch hier durch eine unvorhergesehen hohe Stromnachfrage bedingt, die das Netz kurzzeitig, meist nur rund eine Minute lang, überlastet. Technische Störungen, Wetterkapriolen oder zu wenig Regelleistung zählen zu den häufigsten Ursachen unkontrollierter Brownouts.

Was ist der Unterschied zwischen einem Brownout und einem unkontrollierten Stromausfall?

Unkontrollierte Stromausfälle sind keine unkontrollierten Brownouts. Der größte Unterschied zwischen Brownouts und Stromausfällen ist der Umfang der betroffenen Gebiete: Bei Brownouts handelt es sich um teilweise bzw. lokale Spannungsausfälle, bei einem Stromausfall um eine absolute Stilllegung des Stromnetzes.

Anders als bei unkontrollierten Stromausfällen sind für Brownouts meist Stromerzeuger verantwortlich. Stromnetzbetreiber planen Brownouts, um Blackouts zu vermeiden: Wenn Prognosen einen erhöhten Strombedarf ankündigen, der das Netz überlastet, schwächen sie anderweitig den Strombedarf ab, indem sie ihn durch verminderte Spannung andernorts und zeitweise nicht verfügbar machen. Brownouts sind also kurzzeitige Maßnahmen, deren Beginn und Ende vom Netzbetreiber geplant sind, quasi „Stromausfälle light“.

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout ist ein kompletter und unvorhergesehener Strom(netz)ausfall, der, je nach Ursache, für mehrere Minuten, Stunden oder Tage andauern kann und massive Einschränkungen, Gefahren und Konsequenzen für die Öffentlichkeit sowie Privathaushalte birgt. Während eines Blackouts bricht die Stromversorgung komplett zusammen.

Ein Blackout kann durch eine Reihe an Gründen entstehen, die häufigsten Gründe für einen kompletten Spannungsausfall sind:

  • Ein unerwarteter Stromnachfrage-Peak, der das Netz jenseits seiner Grenzen belastet
  • Schäden an Stromleitungen oder Transformatoren
  • Naturereignisse wie Stürme, Überschwemmungen, Blitzeinschläge, Eis oder Baumeinstürze

Was ist ein Netzwischer?

Sogenannte Netzwischer sind Stromnetzausfälle, die nur Sekundenbruchteile lang andauern, Auslöser sind beispielsweise Blitzeinschläge oder Erdschlüsse. Meist geschehen diese Ausfälle vom Verbraucher unbemerkt, obwohl es sich hierbei auch um einen kompletten Spannungsabfall handelt: Dank Regelsystemen wie Notstromaggregaten und großer bereitgehaltener Regelleistung werden die Ausfälle in Sekunden und ohne bleibende Schäden im Netz ausgeglichen.

Welche Maßnahmen werden bei einem Brownout ergriffen?

Während eines Brownouts können elektronische Geräte weiterhin benutzt werden, obwohl davon abgeraten wird. Die schwankenden Spannungsverhältnisse während eines Brownouts kann die Elektronik beschädigen. Darüber hinaus: Brownouts entstehen durch einen Mangel an Strom im Netz – wenn also entweder eine Benachrichtigung des Netzbetreibers erfolgt oder die Lampen anfangen, zu flackern oder nur noch Schummerlicht produzieren, wird empfohlen:

  • Den Stromverbrauch soweit möglich reduzieren: Je weniger Strom verbraucht wird, desto schneller ist der Brownout vorüber.
  • Computer, Fernseher, Drucker, W-Lan Router, Mobiltelefone und alle Geräte, die in diesem Moment an ein Ladegerät angeschlossen sind, ausstecken.
  • Ebenso die größten Stromverbraucher, z.B. Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine

Wie oft kommen Brownouts vor?

In Europa sind die Stromnetze stabil und zuverlässig, das Auftreten von Brownouts somit selten. Häufiger treten Brownouts in Ländern mit kleinen oder nicht einheitlich Spannungs-genormten Stromnetzen auf.

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