Was sind virtuelle Ladezyklen?
Virtuelle Ladezyklen lassen sich als rein finanzieller Handel definieren. Es handelt sich dabei um den Kauf und Verkauf gleicher Energiemengen innerhalb eines definierten Lieferzeitraums. Dies setzt die Fähigkeit voraus, auf Marktpreisschwankungen adäquat zu reagieren und Preisunterschiede innerhalb einzelner Lieferperioden zu nutzen, um daraus einen Vorteil zu generieren, ohne die Energie physisch liefern zu müssen. Die Volatilität des Marktes kann somit genutzt werden, um finanzielle Gewinne zu erzielen, ohne eine Batterie physisch be- oder entladen zu müssen.
Um die virtuellen Ladezyklen möglichst gewinnmaximierend nutzen zu können, sind komplexe Handelsalgorithmen notwendig. Diese Algorithmen sind so programmiert, dass sie das sogenannte Orderbuch permanent überwachen und einer detaillierten Analyse unterziehen. Das Orderbuch gibt in Echtzeit Auskunft über die vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge für Strom innerhalb bestimmter Lieferzeiträume (in Deutschland 15-Minuten-Intervalle). Der Algorithmus eröffnet neue Positionen oder schließt bestehende. Der Einsatz von Algorithmen ermöglicht auch die Optimierung von Batteriespeichern, so dass die Volatilität der Strommarktpreise genutzt werden kann, ohne dass die Batterie tatsächlich geladen oder entladen werden muss.
Wie funktionieren virtuelle Ladezyklen?
Die Batterie kann in Intervallen von 15 Minuten ent- oder geladen werden. Vor jeder vollen Viertelstunde (z.B. zwischen 12:00 und 12:15 Uhr) kann beliebig entschieden werden, ob die Batterie in diesem Zeitraum ge- oder entladen werden soll. Bei jeder Entscheidung wird entweder Strom ge- oder verkauft. Durch den günstigen Einkauf und den teuren Verkauf erzielt der Speicher einen Gewinn.
Dazu werden Viertelstundenpaare benötigt, die dann gebildet und aufgelöst werden. Dadurch können Gewinne erzielt werden. Durch wiederholtes Durchlaufen des Prozesses, wobei einige Be- und Entladevorgänge rückgängig gemacht und neue hinzugefügt werden, entstehen verschiedene Fahrpläne, die kontinuierlich angepasst werden, bis schließlich ein endgültiger, realisierter Fahrplan entsteht.
Insbesondere in Märkten mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien ergeben sich ständig neue Möglichkeiten. Die Gründe dafür liegen in den starken Schwankungen von Angebot und Nachfrage und dem hohen Handelsvolumen auf den Großhandelsmärkten.
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