Was ist Co-Location?
Unter Co-Location versteht man die Installation einer EE-Freiflächenanlage und eines Batteriespeichers am selben Standort und mit einem gemeinsamen Netzanschluss. Dieses Konzept bietet eine intelligente Lösung für die Herausforderungen der Flächennutzung und Netzanbindung von Batterien und anderen erneuerbaren Energien (EE). Durch die gemeinsame Nutzung von Flächen und Infrastruktur können sowohl die Effizienz als auch die Wirtschaftlichkeit der Anlagen deutlich gesteigert werden.
Was sind die Vorteile von Co-Location?
Zum einen wird durch die Nutzung bereits vorhandener Flächen der zusätzliche Flächenbedarf minimiert, was insbesondere in dicht besiedelten oder landwirtschaftlich genutzten Gebieten von Vorteil ist.
Zum anderen erfordert die Installation beider Anlagen an einem Standort nur ein Genehmigungsverfahren, was den bürokratischen Aufwand reduziert und die Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen kann.
Ein zusätzlicher Pluspunkt sind die geringeren spezifischen Kosten pro Anlage. Durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur wie Netzanschluss und Zuwegung sinken die Gesamtkosten gegenüber der Errichtung von EE-Anlage und Batterie als Einzelprojekte.
Darüber hinaus können Synergien in der Betriebsführung genutzt werden, da beide Systeme gemeinsam verwaltet und gewartet werden können. Dies führt zu einer effizienteren Betriebsführung und potenziell niedrigeren Betriebskosten.
Ein besonders wichtiger Vorteil der Co-Location ist die Entlastung des Netzanschlusses. Durch Maßnahmen wie Einspeisebegrenzung kann der Netzanschluss entlastet werden, was die Integration der Anlagen in das Stromnetz erleichtert und die Netzstabilität unterstützt.
Welche Möglichkeiten von Co-Location gibt es?
Für die Realisierung von Co-Location-Projekten gibt es zwei Ansätze:
Eine Möglichkeit ist die EEG-Förderung im Rahmen der Innovationsausschreibungen. Diese steht allerdings nur für Neuanlagen zur Verfügung. Diese Förderung kann finanzielle Anreize bieten und die Wirtschaftlichkeit neuer Projekte verbessern. Gleichzeitig bietet die Innovationsausschreibung innerhalb des regulatorischen Rahmens des EEG einen einfachen und sicheren Einstieg in das Geschäftsfeld Batterievermarktung.
Die andere Option ist, die Co-Location förderfrei zu errichten, also eine Realisierung ohne Förderung (dieser Ansatz wird oft auch „merchant“ genannt), z.B. durch Nachrüstung von Batterien in Bestandsparks. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, insbesondere im Hinblick auf mögliche Förderungen des bestehenden Solarparks. Wichtig ist die messtechnische und zählermäßige Trennung der Strommengen (Einspeisung und Bezug), um zu vermeiden, dass eingespeiste EE-Mengen als Graustrom deklariert werden und der Solarpark damit die EEG-Förderung verliert. Der EE-Park und der Batteriespeicher wechseln sich bei der Nutzung des Netzanschlusses dabei ab, d.h. der EE-Park hat Einspeisevorrang und speist immer dann ein, wenn er Strom produziert. In den übrigen Stunden (also insbesondere nachts und in den Wintermonaten) nutzt die Batterie den Netzanschluss für Ein- und Ausspeicherung. Der Netzanschluss wird damit maximal effizient genutzt. Ein Batteriespeicher kann auch dann installiert werden, wenn die „Peak-Größe“ der EE-Anlage bereits der Höhe des Netzanschlusses entspricht. Denn die Einspeisung erfolgt nie zeitgleich. Für eine optimale Einbindung und Nutzung ist eine enge Abstimmung mit dem örtlichen Netzbetreiber erforderlich.
Insbesondere bei förderfreien Co-Location-Projekten ist also bei der Umsetzung eine frühzeitige und enge Abstimmung mit dem Verteilnetzbetreiber (VNB) unerlässlich. So können technische und regulatorische Anforderungen geklärt und die Einbindung der Co-Location-Anlage optimiert, sowie mögliche Probleme frühzeitig erkannt und gelöst werden.
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