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Verteil­netz­be­treiber

Lesezeit: 3 Minuten

Was ist ein Verteilnetzbetreiber?

Ein Verteil­netz­be­treiber ist ein Unter­nehmen, das ein Strom­netz und/oder ein Gasnetz zur Vertei­lung von Energie an Endver­brau­cher betreibt. Für diese Aufgabe ist der Verteil­netz­be­treiber per Gesetz verant­wort­lich. Bei elektri­schen Vertei­lungs­netzen handelt es sich in der Regel um Mittel­span­nungs- und Niederspannungsnetze.

Was sind die Aufgaben eines Verteilnetzbetreibers?

Im Strom-Segment sind Verteil­netz­be­treiber das Binde­glied zwischen den Übertra­gungs­netz­be­trei­bern und beinahe allen Energie­ver­brau­chern. Ihre vorder­grün­dige Aufgabe ist die Vertei­lung der Energie von den Kraft­werken hin zu den Endver­brau­chern, also allen Wohnhäu­sern, öffent­li­chen Gebäuden und Gewerbe- oder Indus­trie­un­ter­nehmen. Im Vergleich zu Übertra­gungs­netzen sind Verteil­netze durch kleinere Energie­flüsse gekenn­zeichnet. Es geht hier also nicht um 220.000 Volt oder 380.000 Volt, sondern überwie­gend um 230 Volt. Also die Spannungs­ebene, die jeder von zu Hause kennt.

Dabei fließt die Energie aber nicht nur in eine Richtung – aus dem Netz zum Endver­brau­cher – sondern in zwei Richtungen. Denn Verteil­netze nehmen auch die Energie, die in mittleren und kleineren Kraft­werken wie beispiels­weise Windkraft­an­lagen oder Photo­vol­ta­ik­an­lagen erzeugt wurde, auf und verteilen sie. Diese Aufgabe ist insbe­son­dere im Zuge des Ausbaus der erneu­er­baren Energien immer wichtiger geworden.

Darüber hinaus kümmern sich die VNB beispiels­weise um den Ausbau und die Erhal­tung der Gas- und Strom­netze, warten die Strom­lei­tungen und sind für die Strom­zähler zuständig.

Wie viele Verteil­netz­be­treiber gibt es in Deutschland?

Im Gegen­satz zu den vier großen Übertra­gungs­netz­be­trei­bern, die bestimmten Gebieten zugeordnet sind, gibt es um die 900 Verteil­netz­be­treiber in Deutschland. 

Was sind die Unter­schiede zwischen Verteil­netz­be­treiber und Übertragungsnetzbetreiber? 

Im Bereich der Strom­netze gibt es zwei Arten von Netzbe­trei­bern. Diese unter­scheiden sich nach der Art der Spannungsebenen.

Die ÜNB betreiben die Übertra­gungs- bzw. Trans­port­netze und kümmern sich damit um die überre­gio­nale Vertei­lung von Energie. Im Zuge dessen sind die Netze der ÜNB zu einem natio­nalen bzw. europäi­schen Verbund­netz zusam­men­ge­schlossen. Die Spannungs­ebenen der Übertra­gungs­netze in Deutsch­land sind 220.000 Volt und 380.000 Volt. In Deutsch­land beträgt die Strom­kreis­länge des Übertra­gungs­netzes ca. 35.000 km.

Die Verteil­netz­be­trei­ber­sind den ÜNB von den Spannungs­ebenen her nachge­la­gert und kümmern sich um die regio­nale Strom­ver­sor­gung. Sie sorgen dafür, dass der Strom aus den Höchst­span­nungs­lei­tungen zum Endver­brau­cher kommt. Aufgrund der sehr verzweigten Netze ist die Strom­kreis­länge bei Verteil­netzen mit 1.680.000 km bei Weitem länger als beim Übertra­gungs­netz. Die Spannungs­ebenen der Verteil­netz­be­treiber bewegen sich in Deutsch­land üblicher­weise zwischen 230 Volt und 110.000 Volt.

Wer ist mein Verteilnetzbetreiber?

Laut des Unbund­ling-Prinzips darf ein VNB nicht gleich­zeitig Netzbe­treiber und Grund­ver­sorger sein. Grund­ver­sorger sind meist die lokalen Stadt­werke. Der Netzbe­treiber ist je nach Postleit­zahl zuständig für eine oder mehrere Regionen. Für Endver­brau­cher heißt das, dass sie durch ihren Wohnort an den jewei­ligen Netzbe­treiber gebunden sind. Auf der Strom­rech­nung ist der Verteil­netz­be­treiber als 13-stellige Codenummer angegeben. Mit der Codenummer kann man bei der Bundes­netz­agentur heraus­finden, wer der zustän­dige Netzbe­treiber ist.

Welche Kosten fallen für Verteil­netz­be­treiber an?

Für Verteil­netz­be­treiber fallen insbe­son­dere die Kosten für den Betrieb, die Wartung und die Erwei­te­rung der Strom- bzw. Gasnetze und die Messin­fra­struktur an. Für die Verrech­nung dieser Kosten darf der Verteil­netz­be­treiber eine Gebühr erheben, die der jewei­lige Gas- oder Strom­lie­fe­rant den Endver­brau­chern in Rechnung stellt und sie an den Verteil­netz­be­treiber weiter­leitet. Diese Gebühr nennt sich Netzent­gelt. Für den Endkunden ist das Netzent­gelt ein Teil des Storm- bzw. Gaspreises. Das Netzent­gelt wird staat­lich reguliert, denn die Höhe des Entgelts kann sich nicht im freien Wettbe­werb bilden, weil Strom- und Gasnetze natür­liche Monopole sind. 

Wie sieht die Zukunft für Verteil­netz­be­treiber aus?

In Zeiten der Energie­wende schreitet der Ausbau der erneu­er­baren Energien immer weiter voran. Dies betrifft in erster Linie die Vertei­ler­netze und somit den Verteil­netz­be­treiber. Denn immer mehr regene­ra­tive Erzeu­gungsan­langen wie z.B. Photo­vol­ta­ik­an­lagen, Biogas­an­lagen, Wasser­kraft- und Windkraft­an­lagen sowie Kraft-Wärme-Kopplungs­an­lagen (KWK) speisen den erzeugten Strom in die Verteil­netze ein. Die größte Heraus­for­de­rung für die Zukunft der Verteil­netz­be­treiber ist die Integra­tion der erneu­er­baren Energie in das Energiesystem.

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Pierre Fees, Head of Sales 

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