Was ist Biogas?
Was ist eine Biogasanlage?
Wie haben sich Biogasanlagen über die Jahre entwickelt?
Bereits im 18. Jahrhundert untersuchte Alessandro Volta, ein italienischer Physiker, ein brennbares Gas welches er auffangen konnte. Erst viel später, nämlich um das Jahr 1922, wurde Biogas erstmals in das Gasnetz eingespeist. Dieses wurde durch die Vergärung von Abwasser gewonnen. Zwischen 1930 und 1950 wurden Biogasanlagen gebaut, die Biogas aus Festmist und Gülle auffingen. Zwischenzeitlich, als das Erdöl immer günstiger wurde, stellte man die weitere Entwicklung wieder ein. Erst mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gewannen Biogasanlagen immer mehr an Bedeutung. Vor allem mit der ersten Novelle des EEG im Jahr 2004 stieg die Anzahl von Biogasanlagen signifikant an.
Wie ist eine Biogasanlage aufgebaut?
Vorgrube
Fermenter
Der Fermenter (Faulbehälter) bildet das Herzstück der Biogasanlage. Er ist lichtundurchlässig, wasser-, luft- und gasdicht. Hier werden die Rohstoffe mit Hilfe der Mikroorganismen zersetzt. Dabei entstehen die vergorenen Reststoffe sowie Biogas.
Gastank
Gärrückstandslager
Blockheizkraftwerk
Wie ist der Wirkungsgrad einer Biogasanlage?
Wie hoch ist die Vergütung von Biogas?
Da Biogas zur Stromerzeugung in ein Blockheizkraftwerk (BHKW) weitergeleitet wird, werden Betreiber dieser BHKWs durch das EEG gefördert. Um einen Mehrerlös zu erzielen, kann man als Anlagenbetreiber in die Direktvermarktung einsteigen, die von unserem Kooperationspartner der ESW (Erdgas Südwest) angeboten wird. Die Direktvermarktung dient als Anreiz für die Anlagenbetreiber. Als Voraussetzung für die Marktprämie müssen die BHKWs fernsteuerbar sein. Zusätzlich können Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Biogas, die vor dem 01.08.2014 in Betrieb genommen wurden, eine Flexibilitätsprämie erhalten. Diese bekommen sie vom Netzbetreiber, wenn die Anlagenbetreiber einen Teil der installierten Leistung für eine bedarfsorientierte Stromerzeugung zur Verfügung stellen (§50b EEG 2021). Weiterführende Infos dazu finden Sie hier: KWK Betriebsoptimierung.
Was sind die Vorteile von Biogasanlagen?
- Biogas ist eine regenerative und grüne Energiequelle.
- Aus Biogas wird sowohl Strom als auch Wärme gewonnen.
- Biogasanlagen ersetzen fossile Energiequellen und mindern somit die Treibhaus-Emissionen.
- Es werden nachwachsende, organische und örtlich verfügbare Substrate verwendet.
- Die Produktion von Biogas ist CO2-neutral, da sie nur so viel freisetzt wie Pflanzen zum Wachstum aufgenommen haben.
- Biogasanlagen bringen, anders als bei Windkraft-, Wasser- oder Photovoltaik-Anlagen keine Schwankungen mit sich und kann ganz einfach gespeichert werden.
- Biogas kann zu Bioerdgas umgewandelt und direkt ins Gasnetz eingespeist werden.
- Das gewonnene Düngemittel nach der Vergärung ist qualitativ hochwertiger, geruchsschwacher und wird von Pflanzen besser aufgenommen.
- Die Transportwege bei Biogasanlagen sind kürzer, da die genutzten Substrate oft in unmittelbarer Nähe sind.
Was sind die Nachteile von Biogasanlagen?
- Der Geruch von einer Biogasanlage könnte Anwohner belästigen, da Biomasse angeliefert wird oder Gärgase austreten können.
- Neben Methan können Schwefelwasserstoff, Ammoniak und andere Stoffe entstehen, die bei Austreten aus den Biogasanlagen die Umwelt wiederum belasten. Deshalb müssen Biogasanlagen stets gewartet und regelmäßige Emissionsmessungen durchlaufen werden.
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