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Dispatch

Lesezeit: 2 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Dispatch?

Als Dispatch wird die sogenannte Kraftwerkseinsatzplanung bezeichnet. Ab einer gewissen Größe der Kraftwerke sind die Betreiber dazu verpflichtet die Übertragungsnetzbetreiber verbindlich darüber zu informieren, wie sie am nächsten Tag die Kapazität ihres Kraftwerkes oder ihrer Kraftwerksparks planen. Mithilfe von „Fahrplänen“ wird an dieser Stelle die geplante Energieproduktion für jede Viertelstunde des Folgetages übermittelt.

Um Engpässe oder kurzfristige Überlastungen des Netzes verhindern zu können, ist es immens wichtig zu wissen, welches Kraftwerk wann wie viel Leistung ins Netz einspeisen wird. In solchen Fällen wird vonseiten der Übertragungsnetzbetreiber ansonsten ein Redispatch, also eine Änderung der Kraftwerkeinsatzplanung, angeordnet. Um diese Eingriffe in die eigentliche Planung der Kraftwerke möglichst gering zu halten, werden bereits am Vortag basierend auf den Marktergebnissen europaweit koordinierte Lastflussberechnungen vollzogen. So wird direkt ersichtlich, welche Abschnitte des Stromnetzes am Folgetag anhand des gemeldeten Dispatchs stark beansprucht werden und wo gegebenenfalls bei der Planung nachjustiert werden muss.

Welchen Zweck erfüllt der Dispatch?

Mithilfe des Dispatchs optimiert der Kraftwerksbetreiber die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des eigenen Kraftwerkes und gestaltet diese möglichst effektiv. Dabei müssen sowohl die variablen Kosten des Kraftwerkeinsatzes (bspw. Kosten des Brennstoffs bei Kohlekraftwerken), als auch die zu erwartenden Preise am jeweiligen Absatzmarkt berücksichtigt werden. Hier gilt schließlich: Das Kraftwerk kann nur dann lukrativ eingesetzt werden, wenn die zu erzielenden Absatzpreise über den variablen Kosten der Anlage liegen.

Innerhalb des Dispatchs werden demzufolge unterschiedliche Aspekte zusammengeführt. Zum einen wird die räumliche Komponente betrachtet: Welches der Kraftwerke wird innerhalb eines Kraftwerkparks eingesetzt? Darüber hinaus erfolgt eine zeitliche Planung, die festlegt, ab welchem Zeitpunkt und für welchen Zeitraum ein Kraftwerk eingebunden wird. Zum anderen wird aus einer graduellen Perspektive heraus abgestimmt, ob das Kraftwerk in Teil- oder Volllast einspeisen wird. Zusammengefasst ergeben diese drei Aspekte dann wiederum den „Fahrplan“ für den Folgetag.

Welche Rolle spielen Erneuerbare Energien beim Dispatch?

Der Einsatz von Biomasse, Bioenergie und teilweise auch Wasserkraft kann ohne größere Herausforderungen für den Folgetag geplant werden, da es sich hierbei um regelbare Erneuerbare Energien handelt. Im Gegensatz dazu wird diese Vorgehensweise bei fluktuierenden Erneuerbaren Energien erschwert: Der Erzeugungsfahrplan von Solar- und Windkraftanlagen ist schließlich neben der generellen Verfügbarkeit der Anlagen vom Dargebot von Sonne und Wind, also deren Verfügbarkeiten zum jeweiligen Zeitpunkt (Tag/Nacht) und Ort, abhängig.

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Pierre Fees, Head of Sales

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