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Mit voller Energie in Elternzeit

Lesezeit: 4 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Das Thema Elternzeit ist in Unternehmen so präsent wie nie, denn auch für werdende Väter wird eine Auszeit im Sinne der Familie immer attraktiver. Doch obwohl auch Männer immer häufiger in Elternzeit gehen, zeigen Studien, dass nur 25 % der Deutschen, die den Anspruch auf Elternzeit geltend machen, Männer sind. Während Frauen im Schnitt 14,5 Monate in Elternzeit gehen, sind es bei Männern durchschnittlich gerade einmal 3,7 Monate. Dass es auch anders geht, zeigt unser Kollege Florian Vetter. Denn er hat den Schritt gewagt und sich auf und davon gemacht – in zwei Jahre Elternzeit. Wir haben mit ihm gesprochen und er hat uns verraten, wie es zu dem Entschluss kam und wo er sich jetzt gerade befindet

Ein unkonventioneller Weg

In unserer Gesellschaft ist es immer noch unüblich, dass ein Vater mehr als zwei Monate Elternzeit in Anspruch nimmt. Diese Realität schürt Erwartungen und sozialen Druck: Viele Väter fragen sich, ob sie sich das in ihrem Job rausnehmen können oder dürfen. Für viele gilt die Aufopferung für den Beruf schließlich noch immer als Statussymbol. Das zeigt: Als (männliche) Führungskraft für längere Zeit in Elternzeit zu gehen ist ein eher unkonventioneller Weg, doch für unseren Kollegen Florian genau die richtige Entscheidung.

Nach langer Zeit mit viel Raum für Arbeit und wenig Zeit für Familie, war es für ihn allerhöchste Zeit seine Prioritäten zu überdenken und die Arbeit an den Nagel zu hängen – jedenfalls für eine gewisse Zeit. Er ist der Überzeugung, dass man auch anders mit der Situation hätte umgehen können, doch er verrät uns, dass es für ihn nur die eine Option gab: „Ich bin ein ganz-oder-gar-nicht-Typ. Und da erschienen mir zwei Jahre Zeit nur für die Familie als genau das Richtige. Hinzu kommt, dass die Welt zu bereisen mein Kindheitstraum ist. Meine Frau hat auch sehr schnell Gefallen an der Idee gefunden und dann haben wir Nägel mit Köpfen gemacht.“ Eine kurze Auszeit war somit also ausgeschlossen und es musste was Längeres her.

Ich bin dann mal weg

Zwei Jahre rumsitzen war für Florian und seine Familie definitiv keine Option, die gemeinsame Zeit sollte für neue Erfahrungen und Erinnerungen als Familie genutzt werden. Also hieß es: Sachen packen und nichts wie weg. Über zwei Monate sind die vier jetzt schon mit ihrem Camper unterwegs – Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien und Montenegro haben sie auf ihrer Liste schon abgehakt. Momentan sind sie in Albanien, umgeben von netten Menschen, Tieren und Sandstrand.

Der Alltag besteht aus Baden gehen, Sonne tanken und die Abende am Lagerfeuer ausklingen lassen. „Wir durchleben gerade eine interessante Transformation von Urlaub zu Alltag“, verrät uns Florian. Aber gerade, wenn man für eine so lange Zeit auf engem Raum lebt, bleiben die kleinen Probleme natürlich nicht aus: „Wir müssen schauen, dass wir unsere Bedürfnisse unter einen Hut bekommen und Routinen entwickeln. Zudem stellt einen jeder Tag vor neue Herausforderungen. Einkaufen, Wäsche waschen, Frischwasser organisieren usw. kann ziemlich aufwendig sein.“ Reisen ist manchmal eben nicht nur Urlaub, sondern auch ein bisschen Arbeit. Oder wie Florian so schön sagt: „Die ganze Reise ist quasi ein Full-Time-Job, nur anders und nie langweilig.“

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Zwei Jahre weg vom Fenster, das muss gut geplant sein und gerade als Führungskraft gehört zu dem Schritt auch eine Menge Mut. Für Florian war jedoch die größte Sorge die Reaktionen der Kollegen und Kolleginnen beim virtuellen Kraftwerk, denn zwei Jahre sind eine lange Zeit. Für diesen Zeitraum heißt es dann Abschied nehmen und damit rechnen, dass sich bis zur Rückkehr einiges verändert. Doch die Sorgen waren schnell vergessen, als das gesamte Team seine Entscheidung durchweg positiv aufnahm.

„Das war wirklich eine Erleichterung. Wir haben letztes Jahr einen 10-wöchigen Testlauf im Rahmen einer ‚kleinen Elternzeit‘ gemacht. Nach meiner Rückkehr bin ich direkt zu meinem Leiter und habe ihm meine Pläne erläutert. Ich weiß es noch genau.“

Seinem Chef offenbarte er sein Vorhaben bei einem Feierabendbier, nach kurzem Schlucken nahm er die Neuigkeit super auf. Und auch das Feedback von anderen Kolleginnen und Kollegen aus seinem beruflichen Umfeld machten ihm Mut: Viele jüngere Kollegen verstanden seine Entscheidung, wenn es bei ihnen soweit sein sollte, würden sie es gerne auch so machen, berichteten viele. Ältere Kollegen erzählten, dass sie den Schritt früher auch gerne gemacht hätten, Ihnen jedoch der Mut fehlte.

Als Führungskraft in Elternzeit

Doch eine Frage stellt sich bei dieser Geschichte sicher vielen: Ist es als gute Führungskraft überhaupt möglich für eine so lange Zeit nicht im Geschäft zu sein? Bei uns beim virtuellen Kraftwerk ist die Antwort klar: ja, auf jeden Fall!In unseren Augen hat eine gute Führungskraft verschiedene Facetten und bringt individuell eigene Qualitäten mit. Neben einer klaren Vision, dem Praktizieren einer guten Feedbackkultur und einer Begeisterung für das Thema des Unternehmens, gehört zu den Aufgaben einer guten Führungskraft eben auch zu inspirieren und Mitarbeitende anzuleiten selbstständig ihre Ziele und Ideen zu verfolgen und erreichen. Gelingt dies, läuft die tägliche Arbeit auch dann reibungslos weiter, wenn die Führungskraft geht. Auch Florian hat nach eben diesem Grundsatz von Beginn an Verantwortung an seine Mitarbeitenden übertragen, das zahlt sich nun aus, weshalb ihm der Abschied aus fachlicher Sicht keine Bauchschmerzen bereitete. Persönlich war der Abschied dagegen umso schwerer, denn liebgewonnen Menschen zurückzulassen ist natürlich nicht leicht. So konnte er sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die wohlverdiente Elternzeit verabschieden.

„Wenn man dann auf das gemeinsam Erreichte zurückblickt und der Abschied real wird, ist das ein komisches Gefühl. Was ich dabei mitgenommen habe ist die gegenseitige Wertschätzung für die gemeinsame Reise und besten Wünsche für den Weg, den jeder vor sich hat.“

Und was passiert nach Florians Rückkehr? Geht dann der Weg in Richtung Teilzeit oder steigt er wieder voll ein? Das weiß er selbst noch gar nicht so genau, aber eins ist klar: es wird sicher nicht wieder genau wie zuvor. Doch grundsätzlich ist Florian allen Möglichkeiten gegenüber sehr offen eingestellt. Wir als Unternehmen freuen uns auf jeden Fall, wenn Florian wieder dabei ist und sind schon ganz gespannt, welche weiteren spannenden Geschichten er dann über sein Familien-Abenteuer zu berichten hat.
Sie haben Fragen zum Virtuellen Kraftwerk?
Pierre Fees, Head of Sales

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