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Corona & Photovoltaik: 5 Auswirkungen auf den PV-Markt

Lesezeit: 3 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Die Energiebranche ist Teil der kritischen Infrastruktur und sorgt demnach auch während der Corona-Krise bundesweit für eine zuverlässige Stromversorgung. Dennoch bleibt der Markt natürlich nicht gänzlich unbetroffen von den Folgen der weltweiten Pandemie.

5 Auswirkungen von Corona auf den Photovoltaik-Markt erläutern wir in diesem Beitrag.

Auswirkung 1: Störung der weltweiten Lieferketten

Bei der Produktion von Photovoltaikmodulen setzen viele deutsche Hersteller und Händler auf in China gefertigte Komponenten. Dies betrifft insbesondere Solarzellen und Solarglas aber auch ganze Module. Nachdem in dem Ursprungsland der Corona-Pandemie strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung eingeleitet wurden, standen über Wochen die Modulfabriken still. Zwar wurde bereits im Februar berichtet, dass einzelne Fertigungslinien in China wieder angefahren sind, bis jedoch alle Lieferketten wieder ins Laufen gebracht werden, wird es zu einem Auftragsstau führen. Die Abhängigkeit der Branche von Modullieferungen aus China wird in diesem Szenario klar ersichtlich. Deutsche Händler und Hersteller verbleiben daher vorerst mit geringen Lagerbeständen und eigenen begrenzten Produktionskapazitäten.

Die Preisbestimmung durch Angebot und Nachfrage tut auch in Zeiten von weltweiten Pandemien keinen Abbruch und lässt – zumindest kurzfristig – die Preise von Solarmodulen steigen. Laut pvXchange-Geschäftsführer Martin Schachinger kann die Realisierung einiger Projekte durch hohe Preissteigerungen in Frage gestellt werden, da ihre Wirtschaftlichkeit stark darunter leiden kann.

Von Investorenseite wird jedoch weiterhin mit einem zwar geschwächten, aber dennoch starken Interesse für die Solarbranche gerechnet. Bei vielen Projekten handelt es sich um langfristige Planungen, weshalb durch die aktuelle Lage lediglich mit einer verzögerten Fertigstellung gerechnet werden kann. Laut einer aktuellen Umfrage der EuPD Research (EuPD Research 04/2020) sehen PV-Installateure nach wie vor deutlich größere Hindernisse für potenzielle Investoren im fortlaufenden Bestehen des 52-Gigawatt-Deckels als in der Corona-Pandemie.

Auswirkung 2: Verzögerung von Solarprojekten

Als Folge von fehlenden Solarkomponenten, Arbeitsbeschränkungen und Personalengpässen bei Bauämtern können zahlreiche, auch sehr große, Solarprojekte nicht zum geplanten Zeitpunkt fertiggestellt werden und verzögern sich stattdessen um Wochen oder gar Monate.

Problematisch dabei: Die Vergabe von Solarparkflächen erfolgt über Ausschreibungen und hat demnach zur Folge, dass die Fertigstellungen der Projekte von Fristen gedrängt sind. Nur so erhalten Solarparks ihre staatliche Förderung in Form einer Marktprämie. Deshalb wird die Bundesregierung vielerseits aufgefordert, die Fertigstellungsfristen großer Solarprojekte zu verlängern, um Strafzahlungen als Folge höherer Gewalt zu vermeiden und den Fortschritt der Energiewende nicht zu beschränken.

Auswirkung 3: Der PPA-Photovoltaik-Markt wird ausgebremst

Laut PV magazine sind auch bei der Fertigstellung von PPA-geförderten Photovoltaik-Projekten starke Verzögerungen zu erwarten, da die Finanzierung der förderfreien Photovoltaik-Projekte verschoben wird. Ein zeitnahes Ende der Corona-Krise liegt aktuell noch nicht in Sicht, weshalb die sozialen und wirtschaftlichen Folgen nach wie vor schwer vorherzusagen sind. Die unmittelbare Auswirkung der Pandemie auf den PPA-Markt liegt in den fallenden Spotpreisen an der Strombörse und der damit einhergehenden Senkung der Transaktionspreise. Preisprognosen sind darum derzeit nur eher unzuverlässig zu erstellen und bringen somit insbesondere bei großen Anlagen vorübergehend das Geschäftsmodell ins Schwanken.

Auswirkung 4: Aufschieben oder Absagen von Branchenevents

Auch Veranstalter von Messen und Konferenzen rund um Themen der Energiebranche leiden unter den Folgen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen.

Im Virtuellen Kraftwerk mussten wir ebenfalls auf Eventtermine verzichten. Wir hoffen jedoch, dass es möglich sein wird, den neuen Termin des PV-Symposiums Ende August wahrnehmen zu können. Während einige Events komplett abgesagt wurden, konnten für andere schon neue Termine bekannt gegeben werden. Darunter beispielsweise auch die internationale Leitmesse für die Solarwirtschaft „The smarter E“ in München, welche bereits einen neuen Termin für Juni 2021 veröffentlicht hat. Auch wir wären dort gewesen und haben uns als Ersatz etwas ganz Besonderes überlegt, um die Messe für alle auch von zuhause zugänglich zu machen. Wir haben die Messe somit in ein neues digitales Format, nämlich in unseren digitalen Messestand, überführt.
Außerdem konnten wir unser etabliertes Netzwerktreffen, den „Solar Energyhub Club“ in Stuttgart auf den 30. November 2020 verschieben.

Auswirkung 5: Starkes Schwanken bei Stromabnahme und -lieferung

Auch abseits von Veranstaltungen spüren wir die Auswirkungen der Corona-Krise. So merken wir zum Beispiel, dass die Anzahl der Vermarktungen aufgrund des verringerten Eigenverbrauchs von Unternehmen hochgeht. Die veränderte Stromabnahme und -lieferung betrifft alle Energieversorger. Denn Energiemärkte sollen nicht überlastet und Falschmeldungen bei Übertragungsnetzbetreibern vermieden werden. Auch uns als Virtuelles Kraftwerk der EnBW stellt das vor Herausforderungen, da sich unsere Prognose schnell verändern kann und muss. Um diesen Veränderungen proaktiv entgegenzutreten, sind wir in engem Austausch mit unseren Kunden und Partnern.

Sie haben Fragen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Pierre Fees, Head of Sales

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