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Co-Location

Lesezeit: 2 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Was ist Co-Location?

Unter Co-Location versteht man die Installation einer EE-Freiflächenanlage und eines Batteriespeichers am selben Standort und mit einem gemeinsamen Netzanschluss. Dieses Konzept bietet eine intelligente Lösung für die Herausforderungen der Flächennutzung und Netzanbindung von Batterien und anderen erneuerbaren Energien (EE). Durch die gemeinsame Nutzung von Flächen und Infrastruktur können sowohl die Effizienz als auch die Wirtschaftlichkeit der Anlagen deutlich gesteigert werden. 

Was sind die Vorteile von Co-Location?

Zum einen wird durch die Nutzung bereits vorhandener Flächen der zusätzliche Flächenbedarf minimiert, was insbesondere in dicht besiedelten oder landwirtschaftlich genutzten Gebieten von Vorteil ist. 

Zum anderen erfordert die Installation beider Anlagen an einem Standort nur ein Genehmigungsverfahren, was den bürokratischen Aufwand reduziert und die Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen kann. 

Ein zusätzlicher Pluspunkt sind die geringeren spezifischen Kosten pro Anlage. Durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur wie Netzanschluss und Zuwegung sinken die Gesamtkosten gegenüber der Errichtung von EE-Anlage und Batterie als Einzelprojekte. 

Darüber hinaus können Synergien in der Betriebsführung genutzt werden, da beide Systeme gemeinsam verwaltet und gewartet werden können. Dies führt zu einer effizienteren Betriebsführung und potenziell niedrigeren Betriebskosten. 

Ein besonders wichtiger Vorteil der Co-Location ist die Entlastung des Netzanschlusses. Durch Maßnahmen wie Einspeisebegrenzung kann der Netzanschluss entlastet werden, was die Integration der Anlagen in das Stromnetz erleichtert und die Netzstabilität unterstützt. 

Co-Location Batteriespeicher

Welche Möglichkeiten von Co-Location gibt es?

Bei Co-Location-Projekten kommt es entscheidend darauf an, ob der Speicher als Grünstromspeicher oder Graustromspeicher betrieben wird – denn das hat direkte Auswirkungen auf die regulatorische Behandlung und mögliche Förderoptionen. 

Co-Location Grünstromspeicher

Ein Co-Location-Projekt gilt als Grünstromspeicher, wenn der Speicher ausschließlich mit Strom aus der angebundenen EE-Anlage geladen wird. Die Stromflüsse müssen messtechnisch sauber getrennt und dokumentiert werden. Für solche Projekte gibt es bezogen auf die Förderung drei typische Konstellationen: 

  • Förderung der Gesamtanlage im Rahmen der EEG-Innovationsausschreibungen (nur für Neuanlagen) 
  • Förderung nur der EE-Anlage, der Speicher bleibt förderfrei 
  • Weder EE-Anlage noch Speicher erhalten eine Förderung (merchant-basiert) 

Zudem können sie helfen, Abregelungen von EE-Anlagen zu verringern, indem sie Überschüsse zwischenspeichern. 

 

Co-Location Graustromspeicher 

Ein Speicher wird als Graustromspeicher eingestuft, wenn er ausschließlich über das öffentliche Netz geladen wird – etwa bei Nachrüstung im Bestandspark. Auch hier kann eine Co-Location mit gemeinsamem Netzanschluss erfolgen. Die beiden häufigsten Fälle sind: 

  • Förderung der EE-Anlage, Speicher wird separat betrieben und bleibt förderfrei 
  • Keine Förderung für EE-Anlage oder Speicher 

Der Speicher kann in diesen Fällen zur Flexibilitätsvermarktung ähnlich wie ein stand-alone Speicher eingesetzt werden, z.B. über Arbitragehandel und Regelenergiemärkte. Zudem muss durch geeignete Messkonzepte sichergestellt werden, dass keine unbeabsichtigten Rückwirkungen auf den Förderstatus der EE-Anlage entstehen und sich der grüne Strom aus der EE-Anlage mit dem grauen Strom des Graustromspeichers vermischen (Abgrenzungsprinzip). 

Insbesondere bei Co-Location-Projekten mit Graustromspeicher ist eine frühzeitige Abstimmung mit dem zuständigen Verteilnetzbetreiber (VNB) unerlässlich. Fragen zu Netzanschluss, Bilanzierung, Messkonzepten und Rückspeisung sollten im Vorfeld geklärt werden, um regulatorische Risiken zu vermeiden. 

Auch bei Grünstromspeichern ist die Einhaltung der Förderrichtlinien zentral, etwa im Hinblick auf zeitgleiche Erzeugung und Speicherung, Ausschluss von Netzbezug und die korrekte Umsetzung messtechnischer Anforderungen. 

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