Die Anzahl der installierten Stromspeicher in Deutschland nimmt schon seit einigen Jahren deutlich zu und dabei wird die Technik immer ausgefeilter. Doch welche Kosten fallen für einen Stromspeicher aktuell an? In diesem Blogartikel erklären wir, welche Faktoren maßgeblich die Kosten für einen Stromspeicher beeinflussen und geben hilfreiche Praxis-Tipps, wie Sie diese Kosten reduzieren können.
Wofür fallen bei einem Stromspeicher Kosten an?
Mit der Anschaffung eines Stromspeichers sind einige Kosten verbunden. Neben Anschaffungskosten und Kosten für den Einbau des Speichers, fallen auch laufende Kosten an, die bei der Kostenkalkulation nicht unbeachtet bleiben sollten. Dazu zählen beispielsweise Kosten für den laufenden Betrieb und für die Wartung der Anlage. Sollen Stromspeicher in ihrem Preis miteinander verglichen werden, sollten daher immer alle möglichen anfallenden Kosten betrachtet werden. Denn es ist durchaus möglich, dass die Anschaffungskosten eines Modells höher sind, jedoch andere Faktoren günstiger. Auch die technischen Parameter des einen Modells gegenüber einem anderen können deutlich besser sein und sich aufgrund einer höheren nutzbaren Speicherkapazität, z.B. mehr Kilowattstunden Strom, speichern lassen. Bei der Anschaffung eines Stromspeichers ist es besonders wichtig, den Vorteil einer Speicherung gegenüber der Einspeisung des Stroms ins Netz abzuwägen. Als Bezugsgröße kann daher der Preis pro gespeicherte Kilowattstunde hinzugezogen werden.
Als wichtige Faktoren, die die Kosten des Stromspeichers beeinflussen, lassen sich also folgende festhalten:
- Stromspeicher Kosten für die Anschaffung
- Stromspeicher Kosten für den Einbau
- Stromspeicher Kosten für den Betrieb
- Stromspeicher Kosten für die Wartung
- Stromspeicher Kosten pro zwischengespeicherter Kilowattstunde Strom
Wie hoch sind die Stromspeicher Kosten für die Anschaffung?
Wie hoch sind die Stromspeicher Kosten für den Einbau?
Nach der Anschaffung des Speichers muss dieser fachgerecht montiert werden. So fallen also auch für den Einbau je nach Aufwand, abhängig von Komplexität, von Verkabelungen und von Kalibrierung, einige Kosten an. Beispielsweise muss bei einer Stromspeicher Nachrüstung häufig der Wechselrichter ausgetauscht werden, was sich wiederum in den Kosten widerspiegelt. Die genauen Kosten für den Einbau eines Stromspeichers sind also abhängig von zahlreichen individuellen Faktoren. Es lässt sich jedoch festhalten, dass eine fachgerechte Installation je nach Aufwand zwischen 800 und 3.000 Euro liegt. In seltenen Einzelfällen kann der Einbau auch bis zu 4.000 Euro kosten, wenn beispielsweise Sonderwünsche oder ein ungewöhnlicher Aufwand vorliegen.
Wie hoch sind die Stromspeicher Kosten für den Betrieb?
Wie hoch sind die Stromspeicher Kosten für die Wartung?
Wie hoch sind die Stromspeicher Kosten pro kWh?
Um die Kosten für einen Stromspeicher genauer zu bestimmen, sollte beim Kauf eines Stromspeichers auch der Preis pro Kilowattstunde Speicherkapazität herangezogen werden. Dieser Wert wird jedoch von vielen Herstellern nicht angegeben, lässt jedoch erkennen, ob sich die Investition in einen Stromspeicher lohnt oder ob es sinnvoller ist, den überschüssigen Strom der PV-Anlage zu vermarkten. Denn ohne einen Stromspeicher muss die durch die PV-Anlage erzeugte Energie entweder direkt verbraucht oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dieser Wert sollte jedoch nicht nur bei der allgemeinen Abwägung, sondern auch beim Kostenvergleich von unterschiedlichen Speichern genau berechnet werden.
Grob lässt sich festhalten, dass je nach Modell mit ungefähr 1.000 bis 1.800 Euro pro Kilowattstunde-Speicherkapazität geplant werden kann. Ein genauerer Richtwert lässt sich in nur wenigen Schritten berechnen:
Zunächst müssen die Kosten für die komplette Investition (Anschaffungskosten und Einbau/Montage) durch die speicherbare Strommenge geteilt werden. So kann der Preis für eine gespeicherte kWh berechnet werden. Bei teuren Anlagen kann dieser bis zu 60 Cent/kWh erreichen, während günstige Anlagen bei 15 bis 30 Cent/kWh liegen.
Die speicherbare Strommenge setzt sich aus der Nennkapazität multipliziert mit der Anzahl der Vollzyklen zusammen (Speicherbare Strommenge = Nennkapazität * Anzahl Vollzyklen). Häufig beeinflussen dabei die zulässige Entladetiefe und auch der Wirkungsgrad die technisch nutzbare Kapazität.
Wie werden die Stromspeicher Kosten pro kWh berechnet?
Die Rechenschritte lassen sich in drei Schritte unterteilen:
- 1. Technisch nutzbare Kapazität = Nennkapazität * Entladetiefe in %/100 * Wirkungsgrad in % / 100
- 2. Speicherbare Strommenge = Technisch nutzbare Kapazität * Anzahl Vollzyklen
- 3. Spezifische Speicherkosten = Anschaffungskosten / Speicherbare Strommenge
Berechnung anhand eines Beispiels
Gegeben sind folgende Werte:
- Nennkapazität: 9 kWh
- Entladetiefe: 80 %
- Vollzyklen: 8.000
- Wirkungsgrad (System): 90 %
- Anschaffungskosten: 15.000 Euro
Schritt 1 für die Berechnung:
Technisch nutzbare Kapazität = Nennkapazität * Entladetiefe in % / 100 * Wirkungsgrad in % / 100
Für unser Beispiel: 9 kWh * 0,8 * 0,9 = 6,48
Schritt 2 für die Berechnung:
Speicherbare Strommenge = Technisch nutzbare Kapazität * Anzahl Vollzyklen
Für unser Beispiel: 6,48 x 8.000 = 51.840 kWh
Schritt 3 für die Berechnung:
Spezifische Speicherkosten = Anschaffungskosten / Speicherbare Strommenge
Für unser Beispiel: 15.000 Euro / 51.840 kWh = 0,289 € pro kWh
Das bedeutet: In diesem Beispiel liegen die Kosten für eine gespeicherte Kilowattstunde Strom bei rund 29 Cent.
Wie lassen sich Stromspeicher Kosten reduzieren?
Es zeigt sich also, dass die Investition in einen Stromspeicher meist mit hohen Kosten verbunden ist. Doch es gibt einige Möglichkeiten, um die Kosten bis zu einem gewissen Grad zu reduzieren. Um die Investitionskosten nicht alleine übernehmen zu müssen, können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen eine Stromspeicher Förderung vom Bund, einzelnen Banken und einigen Bundesländern oder Kommunen in Anspruch nehmen. Die Voraussetzungen für eine Förderung unterscheiden sich je nach Fördermodell und auch die einzelnen Bundesländer unterscheiden sich sowohl bei der Förderungsbewilligung als auch bei der Förderhöhe teils sehr.
Neben der passenden Förderung ist es jedoch vor allem wichtig, die passende Speichergröße zu wählen. So können zu hohe Investitionskosten aufgrund eines zu großen Stromspeichers vermieden werden. Mit nur wenigen Schritten lässt sich ein Richtwert für die Photovoltaik Speicher Größe berechnen. Benötigt werden dazu hauptsächlich die Angabe des ungefähren Jahresstromverbrauchs, die Leistungsgröße der PV-Anlage und Angaben über das Verbrauchsverhalten, also die Zeiträume, in denen der Strom primär genutzt wird.
Neben diesen Faktoren sollten Stromspeicher, ebenso wie die PV-Anlage, regelmäßig professionell gewartet werden. So wird Verschleiß vorgebeugt und der Speicher lebt länger.
Welche Gesamtkosten fallen für den Stromspeicher an?
Die Kosten für einen Stromspeicher hängen von vielen Faktoren ab, die sich alle unterschiedlich teuer auf die Gesamtkosten auswirken. Die Gesamtkosten setzen sich aus den Anschaffungs- und Installationskosten, sowie den Kosten für den Betrieb und die Wartung zusammen. Zusätzlich lohnt es sich bei der ersten Kostenrechnung einen Blick auf die Kosten pro Kilowattstunde Speicherkapazität zu werfen.
Gesamtkosten Beispiel für eine kleine Anlage
Prinzipiell kosten Stromspeicher zwischen 1.000 bis 1.800 Euro pro Kilowattstunde-Speicherkapazität. Kleine Speicher sind jedoch verhältnismäßig teurer als große Stromspeicher. So kosten Stromspeicher mit 5 bis 6 kWh Speicherkapazität circa 5.000 bis 7.000 Euro in der Anschaffung. Angenommen Sie möchten sich einen 5 kWh großen Speicher zulegen, so können Sie von Investitionskosten von circa 6.000 Euro ausgehen.
Zusätzlich müssen die Kosten für die Installation berechnet werden. Diese sind bei kleinen Anlagen meistens weniger teuer als bei großen Anlagen, sodass in diesem Beispiel von einer Summe von 1.000 Euro für die Installation ausgegangen werden kann.
Ausgaben für laufende Kosten wie Versicherung, Instandhaltung und Wartung lassen sich mit ein bis zwei % der Investitionskosten pro Jahr berechnen. Für dieses Beispiel wären das dann 140 Euro, die jährlich für Betriebskosten anfallen würden.
Somit kommen wir in diesem Beispiel auf Gesamtkosten von insgesamt 7.000 Euro für die Anlage und Installation, zusätzlich der 140 Euro jährlich.
Gesamtkosten Beispiel für eine mittlere Anlage
Gesamtkosten Beispiel für eine große Anlage

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