Was ist ein Bilanzkreis?
Der Bilanzkreis stellt die kleinste Einheit in einem Energiemarktmodell und zugleich die Basis für ein stabiles Stromnetz dar. Als virtuelles Energiemengenkonto verknüpft er den Strommarkt als virtuelle Welt mit dem Energiefluss in den Stromnetzen als physikalische Welt. Ziel ist es, durch Fahrplanmanagement die Ausgeglichenheit von Energieeinspeisungen und -ausspeisungen auf Bilanzkreisebene herzustellen. Die in das Netz eingespeiste Energiemenge soll folglich der aus dem Netz entnommenen Energiemenge entsprechen und die Energie somit effizient nutzbar machen. Die Organisation der Energieflüsse ist dabei die essenzielle Aufgabe des Bilanzkreismanagements.
Wie funktioniert ein Bilanzkreis?
Die zahlreichen Bilanzkreise in Deutschland werden nach Regelzonen strukturiert und umfassen dabei eine beliebige Anzahl an Einspeise- und Entnahmestellen innerhalb einer Regelzone. Im Rahmen von Bilanzkreisen erfolgt die Belieferung von Kunden mit elektrischer Energie.
Die Bilanzkreisverantwortlichen (BKV) erstellen hierzu einen Fahrplan, welcher beispielsweise auf viertelstündlichen Prognosen über die geplanten Handelsgeschäfte basiert. Nach Übermittlung des Fahrplans an den zuständigen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), gleicht dieser den Fahrplan mit seinen eigenen Lastflussberechnungen ab. Kommt es zu Abweichungen zwischen den fahrplanmäßigen und den realen Strommengen, muss der ÜNB die Balance wiederherstellen.
Um die Netzsicherheit zu gewährleisten, müssen bei Bedarf fehlende Strommengen in Form von sogenannter Regelenergie bereitgestellt werden. Des Weiteren hat der ÜNB die Aufgabe, die Abweichungen bilanziell auszugleichen. Diese Umlage der Kosten der Regelenergie wird auf der Abrechnungsseite in Richtung des BKV „Ausgleichsenergie“ genannt. Auf diese Weise wird das Gleichgewicht der Energiemengenkonten wiederhergestellt.
Wie funktioniert Bilanzkreismanagement?
Ungenaue Prognosen für die Energieerzeugungs- oder Verbrauchsseite können zu Kosten bei den Bilanzkreisverantwortlichen führen. Das liegt daran, dass der Ausgleichsenergiepreis in der Regel höher liegt als der reguläre Strompreis.
Um Ausgleichsenergiezahlungen zu minimieren, ist der Bilanzkreisverantwortliche folglich um eine ausgeglichene Leistungsbilanz sämtlicher seinem Bilanzkreis zugeordneten Einspeisungen und Entnahmen bemüht. Zu den weiteren Aufgaben im Rahmen des Bilanzkreismanagements zählen u.a.
- Bilanzkreisabrechnung gemäß MaBiS inklusive
- Energiedatenmanagement und
- dem Austausch von bilanzierungsrelevanten Daten mit den Marktpartnern sowie
- Portfoliomanagement.
Wer sind Bilanzkreisverantwortliche?
Wer sind Übertragungsnetzbetreiber?
Was ist die Aufgabe eines Bilanzkreiskoordinators?
Was ist in einem Bilanzkreisvertrag festgelegt?
Wie funktioniert eine Bilanzkreisabrechnung?
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