Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung in unserem Alltag – und das gilt natürlich auch für den Industrie- und Gewerbesektor. Hier ist es besonders entscheidend, einen Energielieferanten zu wählen, der ökologisch nachhaltig arbeitet. Aber wie findet man einen solchen Anbieter? Worauf sollte man bei der Auswahl des richtigen Ökostromtarifs achten? Welche Rolle spielt der eigene Energiebedarf? Und wie können Photovoltaikanlagen dazu beitragen, die laufenden Stromkosten zu senken?
Das Verstehen der Bedeutung von Ökostrom
Um zu verstehen, warum die Nutzung von nachhaltig produziertem Strom so wichtig ist, sollte man zunächst klären, was genau diese Art der erneuerbaren Energie ausmacht. Grüner Biostrom, oft auch Öko- oder Naturstrom genannt, wird vollständig aus regenerativen Quellen gewonnen. Dazu zählen in der Regel Wind- und Wasserkraft, Solarenergie, Erdwärme (Geothermie) und Biomasse. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass bei der Stromerzeugung nahezu keine Kohlendioxid-Emissionen freigesetzt werden. Im Vergleich zu herkömmlichem Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Erdgas ist Ökostrom somit deutlich umweltfreundlicher und trägt wesentlich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei. Da in der Industrie und im Gewerbebereich besonders viel Energie benötigt wird, ist es hier besonders wichtig, auf einen nachhaltigen Stromanbieter zu setzen.
Die Integration von Photovoltaikanlagen
Wer als Gewerbetreibender einen umweltbewussten Stromanbieter und den passenden Ökostromtarif wählt, trifft eine gute und weitsichtige Entscheidung. Allerdings gibt es unter bestimmten Bedingungen eine weitere, langfristig kostengünstigere Alternative: Die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen. Dabei hängt viel vom eigenen Energiebedarf ab, denn gerade bei größeren Betrieben kann die Installation von Solarmodulen teuer sein. Für kleine und mittelständische Unternehmen hingegen amortisiert sich diese Investition oft schon nach wenigen Jahren, sofern der Energiebedarf vollständig durch Eigenversorgung gedeckt werden kann. Seit Anfang 2024 können die Kosten für Installation, Wartung und Reparatur von PV-Anlagen zudem steuerlich geltend gemacht werden, was den Umstieg auf Eigenversorgung erleichtert.
Wichtig zu wissen: Sobald die Leistung der Photovoltaikanlage 30 kWp (Kilowattpeak) übersteigt, gilt sie als gewerblich.
Die Berücksichtigung des Energiebedarfs und der Kosten
Bei einem Wechsel des Energieanbieters oder Stromtarifs ist es entscheidend, den eigenen Bedarf zu berücksichtigen, da dieser maßgeblich die Kosten beeinflusst. Es empfiehlt sich daher, den Energie- und insbesondere den Stromverbrauch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, um dem zukünftigen Anbieter die Auswahl des passenden Tarifs zu erleichtern. Diese Bewertung bietet auch die Möglichkeit, ineffiziente Geräte zu erkennen und zu optimieren, um die Kosten zu senken. Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Energiebedarf, desto vorteilhafter der Ökostromtarif. Zudem bieten viele Anbieter individuelle Sonderkonditionen und spezielle dynamische Tarifoptionen für Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch unter 100.000 kWh an. Durch eine vorab optimierte Nutzung können Unternehmen von günstigeren Konditionen und dem Einsatz eines nachhaltig produzierten Naturstroms profitieren.
Die Evaluierung von Lieferanten und Tarifoptionen
Angesichts der steigenden Bedeutung von nachhaltigem Ökostrom – insbesondere im Gewerbesektor aufgrund aktueller und zukünftiger Auflagen – ist es kaum überraschend, dass es eine Fülle von Anbietern und Tarifoptionen gibt. Vor einem Wechsel des Anbieters oder Tarifs ist es daher ratsam, alle Optionen gründlich zu prüfen, um von den bestmöglichen Konditionen zu profitieren. Das Internet bietet hierbei eine hervorragende Informationsquelle, um nicht nur Einblicke in die Arbeitsweise der Anbieter zu erhalten, sondern auch einen Überblick über verschiedene Tarifoptionen und Angebote zu gewinnen. Viele Energielieferanten stellen zudem detaillierte Informationen auf ihren Websites bereit, sodass man leicht erkennen kann, aus welchen Quellen der Naturstrom stammt und an welchen Standorten er produziert wird. Ein Vergleich der Stromtarife lohnt sich daher in vielerlei Hinsicht.
Die Überwachung und Anpassung
Nach der Auswahl eines geeigneten Anbieters und des entsprechenden Ökostromtarifs steht als nächster Schritt die Überprüfung des eigenen Verbrauchs und gegebenenfalls die Anpassung der zuvor gewählten Tarifoptionen an. Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten Gewerbetarife für nachhaltig erzeugten Naturstrom in der Regel eine feste Grenze für den jährlichen Verbrauch festlegen, z. B. 50.000 kWh. Durch die Überwachung und Optimierung des Stromverbrauchs über einen bestimmten Zeitraum (z. B. mithilfe von smarten Monitoringsystemen) kann es jedoch möglich sein, den Verbrauch so weit zu senken, dass ein anderer Tarif mit attraktiveren Konditionen genutzt werden kann. Der Stromverbrauch lässt sich am einfachsten mit einem handelsüblichen Strommessgerät ermitteln. Darüber hinaus kann es sich finanziell lohnen, veraltete Elektrogeräte und Maschinen zu optimieren und technisch auf den neuesten Stand zu bringen oder gegen modernes und energieeffizienteres Equipment auszutauschen, da sich die Anschaffungskosten in der Regel innerhalb weniger Jahre vollständig amortisieren.
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